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CDU

JU-Vorsitzender Thomas Kaumanns: Mittagstisch der Neusser Tafel sachlich bewerten

16. November 2010 2 Minuten Lesezeit

In der Diskussion um den neuen Kinder-Mittagstisch der Neusser Tafel mahnt der Vorsitzende der Jungen Union Neuss, Thomas Kaumanns, zu differenzierter und sachlicher Betrachtung. Eine streitige und bisweilen polemische Diskussion auf dem Rücken der Kinder, wie sie in Presse und Internet stattfindet, dürfe es bei diesem wichtigen Thema nicht geben.

Kaumanns möchte nicht alle armen oder bedürftigen Kinder über einen Kamm scheren, sondern differenziert zwischen Obdachlosigkeit und Tagesobdachlosigkeit. Obdachlose Kinder, die also überhaupt kein Zuhause haben, dürfe es in einer zivilisierten Welt nicht geben. „Jeder, der ein wirklich obdachloses Kind auffindet, muss das Jugendamt informieren, damit das Kind in einer Pflegefamilie untergebracht werden kann.“ In einer solchen Situation sei ein warmes Mittagessen zwar gut, es reiche aber nicht aus, um den Kindern in ihrer furchtbaren Situation zu helfen.

Anders sei es bei den sogenannten tagesobdachlosen Kindern. „Das sind die Kinder, die morgens aus dem Haus gehen und erst abends wiederkommen dürfen. Und nur wenn sie Glück haben, bekommen sie ein paar Euro für ein Mittagessen“, so Kaumanns, der dem Jugendhilfe- und dem Sozialausschuss angehört. In solchen Fällen erscheine es auf den ersten Blick zwar als sinnvoll, ein kostenloses Mittagessen anzubieten. „Moderne Sozialpolitik erfordert aber nicht nur Nothilfe - also das helfende Eingreifen, wenn Not besteht - sondern auch Hilfe zur Selbsthilfe. Langfristig hilft man Kindern nur, wenn sie oder ihre Eltern lernen, wie man selber ein warmes und gesundes Mittagessen einkauft und zubereitet. Andernfalls zementiert man die prekäre Situation! Dieser Aspekt fehlt leider beim Angebot der Tafel.“

Viele Einrichtungen in der Stadt Neuss kümmern sich um ein warmes und gesundes Mittagessen für Kinder: Kindertagesstätten, Schulen, Offene Türen etc. Kaumanns kann deren Sorge verstehen, dass die Tafel möglicherweise Kinder aus anderen Einrichtungen weg lotse und dass ihnen damit das „vollständige“ Hilfeprogramm entziehe. Ebenso kann er auch die kritische Ansicht der Stadtverwaltung nachvollziehen. Die Stadt Neuss unterstütze schließlich bewusst Einrichtungen, in denen Kindern nicht nur ein Essen, sondern auch pädagogische Begleitung geboten werde. Gleichwohl respektiert er die ehrenamtliche Arbeit der Neusser Tafel: „Denn Hilfe, wo Not herrscht, ist gut und ein wichtiger Beitrag zu einer menschlichen Gesellschaft.“