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CDU

CDU: Letzte Rettung für Traditionsverein VfR 06

1. November 2001 2 Minuten Lesezeit

Der Hauptausschuss im Rat der Stadt Neuss hat mit den Stimmen der CDU-Fraktion den weitgehenden Forderungsverzicht gegenüber dem Traditions-Fußballverein VfR 06 Neuss e.V. beschlossen und damit einen wichtigen Beitrag zum Überleben geleistet. Zuvor hatten Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres und VfR-Vorsitzenden Thomas Perlick die aktuelle Lage, das Sanierungskonzept und das weitere Vorgehen vorgestellt und erläutert, dass der Verein seinen Spielbetrieb innerhalb der nächsten Tage einstellen müsste, weil Sponsoren ihre Zusage für die Unterstützung bei der Sanierung vom Verhalten der Stadt Neuss abhängig gemacht hatten. Spieler müssten zum 31. Oktober kündigen, um ihren eigenen Nachteil möglichst gering zu halten.

Für die CDU begründete Stadtverordneter Dr. Heinz Günther Hüsch die Auffassung seiner Fraktion, die man sich nicht leicht gemacht hatte:

Die CDU-Fraktion bedauert die Entscheidung des Finanzamtes und kritisiert zugleich, nicht auf Teile ausstehender finanzieller Forderungen verzichten zu wollen. Wir wollen dem Verein helfen, eine Lösung zu finden. Einer denkbaren Lösung stehen wir nicht entgegen.

  • Die CDU verzichtet auf 90 Prozent der finanziellen Forderungen wie bereits im vergangenen Jahr beschlossen und verbindet damit nicht zwangsweise das gleiche Verhalten bei öffentlichen Einrichtungen (Finanzamt, Berufsgenossenschaft, Krankenkasse).

  • Der Pachtvertrag zwischen Verein und Stadt ist eine weitere Ursache für die heutige Last. Er muss in späteren Verhandlungen, die der VfR bereits anstrebte, neu geregelt werden, so dass er vergleichbare Bedingungen zu anderen Vereinen erhält.

  • Die CDU-Fraktion erwartet, dass künftige weitere entstehende Forderungen an die Stadt seitens des Vereins erfüllt werden.

  • Falls zur Erfüllung der sportlichen Ziele ein neuer Verein gegründet werden sollte, erwartet die CDU besonderes Engagement in der Jugendarbeit. Für den bezahlten Fußball wird keine Priorität gesehen. Er ist auch keinesfalls von der Stadt förderungswürdig.

  • Der VfR muss neue Strukturen und Kontrollinstrumente schaffen, um eine Wiederholung dieser Art zu vermeiden.

  • Mit weiteren Hilfen kann der Verein seitens der Stadt nicht mehr rechnen, wenn das Konzept so wie jetzt vorgesehen umgesetzt wird.

Nach ausführlicher Diskussion entschied der Hauptausschuss bei Enthaltung von SPD und FDP gegen die Stimme von Unabhängige/PDS. Michael Klinkicht (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte sich für befangen. Der Beschluss muss dem Stadtrat zur endgültigen Entscheidung in der Sitzung am 9. November 2001 vorgelegt werden.