Arbeitskreis Schule der CDU Neuss fordert Behebung der strukturellen Probleme an Grundschulen
20. März 2017, 3 Minuten Lesezeit
Auf Einladung der Arbeitskreis-Leiter Bernadette Thielen und Dr. Andreas Hamacher wurde am 14.03. intensiv die inzwischen sehr schwierige Situation an den Grundschulen thematisiert. Dafür konnte Kirstin Korte MdL, schulpolitische Expertin der CDU-Landtagsfraktion für den Bereich Grundschule, als Referentin gewonnen werden.
In ihren Begrüßungen wiesen die Arbeitskreis-Leiter darauf hin, dass die Schulen in NRW die Herausforderungen der rot-grünen Bildungspolitik kaum noch bewältigen könnten. Dies gelte erst recht bei fehlender Schulleitung. Dabei stelle sich die Situation der unbesetzten Leitungsstellen an der Schulform Grundschule besonders dramatisch dar, wie auch die aktuelle Diskussion in den Medien zeige. Laut Mitteilung des Schulministeriums seien fast 700 allgemeinbildende Schulen in NRW ohne Schulleiter, davon würden allein 297 auf die Schulform Grundschule entfallen. Damit seien etwas mehr als 10 Prozent der Grundschulen ohne feste Schulleitung.
Kirstin Korte erläuterte, dass die Landesregierung mit ihrer Maßnahme der Höherstufung für Schulleitungen in Grund- und Hauptschulen nur einen Teil dessen umsetze, was die Landtagsfraktion der CDU bereits im Juli 2016 mit der Vorlage des „Masterplans Grundschule“ gefordert habe. Die Probleme an den Grundschulen bestünden nicht nur im Bereich der Schulleitung; viele Grundschulen litten seit Jahren unter massiven strukturellen Problemen, die sich in zu großen Klassen und Lehrermangel äußerten. In den Grundschulen werde aber die Grundlage für den weiteren Bildungsweg unserer Kinder gelegt.
Die Zuhörer äußerten in der folgenden sehr angeregten Diskussion immer wieder die Besorgnis, dass die Grundschulen mit den sich häufenden Anforderungen im Bereich Heterogenität (gemeinsames Lernen, Inklusion, Flüchtlingskinder) zunehmend überfordert seien.
Die stellvertretende Parteivorsitzende Bernadette Thielen ergänzte, dass viele Lehrerstellen nicht besetzt seien und der Lehrer-Nachwuchs durch die personelle Fehlplanung der Landesregierung nicht gesichert sei. So habe das Schulministerium nicht frühzeitig bedacht, dass durch die Aufwertung des Grundschulstudiums zum Masterstudiengang sich auch die Studienzeit verlängere. Der Markt für Sonderpädagogen sei fast vollständig leergefegt. Unter diesen Bedingungen könnte die Bildung multiprofessioneller Teams, die für eine gute pädagogische Arbeit unerlässlich sei, kaum gelingen.
Kirstin Korte erklärte, dass bei der Anhörung im Schulausschuss im Januar alle eingeladenen Experten die im Masterplan Grundschulen angelegten Maßnahmen einhellig begrüßt hätten. Die CDU NRW fordere den flächendeckenden Einsatz von Schulverwaltungsassistenten und Schulsozialarbeitern, die Definition von Qualitätsstandards für den offenen Ganztag, angemessene Ausstattung mit Sonderpädagogen und die Prüfung einer landesweiten Vertretungsreserve sowie eine Kampagne für die Gewinnung von Lehrkräften. Rot-Grün habe diesen Masterplan im Januar endgültig abgelehnt und verspiele damit die Bildungschancen gerade der Kinder aus eher bildungsfernen Elternhäusern.
Die Teilnehmer des Arbeitskreises appellierten abschließend an die Landesregierung, im Sinne der Zukunftschancen unserer Kinder diese Blockadepolitik unverzüglich aufzugeben, zur Sachpolitik zurückzukehren und den Masterplan Grundschule umzusetzen.