SO! geht Mobilität, die verbindet
Die Mobilität in Neuss ist ein zentrales Thema für die wirtschaftliche Entwicklung, die Lebensqualität und den Klimaschutz. Für die CDU Neuss ist klar: Eine zukunftsfähige Mobilität muss die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen – vom Radfahrer über Pendler bis hin zu Familien und Senioren. Menschen sollen frei entscheiden können, wie sie sich fortbewegen, während klimafreundliche und attraktive Alternativen zum Auto geschaffen werden. Mobilität darf nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern muss im Konsens gestaltet werden. Zudem müssen Verkehre nicht isoliert alleine auf Neuss betrachtet, sondern vernetzt mit dem Rhein-Kreis Neuss betrachtet werden, weil lokale Veränderungen in Nachbarkommunen zumeist auch Konsequenzen sowie Belastungen auf die Infrastruktur der Stadt Neuss haben. Daher ist ein integrierter Neusser Mobilitätsansatz mit dem Rhein-Kreis Neuss mittelfristig notwendig, um eine gute Erreichbarkeit nach Neuss aber auch der vielen Pendlerströme in die umliegenden Metropolen zu erreichen.
Die folgenden Ziele und Maßnahmen vereinen verschiedene Ansätze und Visionen für eine Mobilität, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial ausgewogen ist.
1. Vernetzung der Verkehrsmittel
- Einbindung aller Mobilitätsbereiche: Alle Mobilitätsformen Individualverkehr, ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr und Wasserwege – sollen in eine nachhaltige Mobilitätsstrategie integriert werden.
- Schaffung moderner Mobilitätspunkte: Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (Bike & Ride) und Autos (Park & Ride) sowie intelligente Mobilitätsstationen an Verkehrsknotenpunkten.
- Mobilitäts-App für Neuss: Entwicklung einer zentralen App, die Informationen zu freien Parkplätzen, Baustellen, Radwegen, ÖPNV-Fahrplänen, Sharing-Angeboten und On-Demand-Verkehren bündelt.
- Neusser Hafen als Schlüsselakteur: Förderung des Neusser Hafens zur Verlagerung von LKW-Verkehr auf Schiene und Binnenschiff, um Emissionen zu reduzieren und die Wirtschaft zu stärken.
2. Radverkehr
- Flächendeckender Ausbau der Radinfrastruktur:
- Ausbau und Verbesserung des Radwegenetzes mit Fokus auf Lückenschlüsse, Verbreiterung bestehender Wege und zusätzliche Fahrradstraßen.
- Sicherstellung von Zielnähe durch zusätzliche Fahrradabstellflächen, etwa am Markt oder an Mobilitätsstationen.
- Sicherheit: Radwege müssen gut beleuchtet und klar ausgeschildert sein.
3. Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)
- Attraktivität und Zugänglichkeit:
- Neuss hat durch die Nähe der Metropolen Düsseldorf, Mönchengladbach und Köln ein sehr hohen Pendlerverkehr auf der Schiene. Daher muss mit den regionalen Bahnen über einen weiteren Ausbau der Strecken, Linienführung und Taktung abgestimmt werden. Ferner ist der Ausbau und Anbindung an dem Fernverkehrsschienennetz der DB wichtig.
- Barrierefreier Ausbau aller Haltestellen und Linien und im ersten Schritt die Realisierung der Haltestelle Morgensternsheide.
- Saubere, gut beleuchtete Busse und Haltestellen, ergänzt durch Kameraüberwachung an hochfrequentierten Orten.
- Flächendeckendes WLAN und moderne Komfortfunktionen wie digitale Anzeige-Displays.
- Linienführung und Taktung:
- Prüfung einer Ringbuslinie und Verbesserung der Verbindungen zwischen Stadtteilen, insbesondere im Neuser Hafen und im Neusser Süden.
- Reform der Tarifsysteme: Abschaffung der Wabenstruktur des VRR zugunsten moderner Tarife wie Deutschlandticket und eezy NRW.
- Ausbau der Straßenbahninfrastruktur zur langfristigen Stärkung des ÖPNV-Angebots.
4. Verkehrssicherheit und Ordnung
- Verkehrssicherheit erhöhen:
- Mehr Geschwindigkeitsüberwachung an Schulen, Kindergärten und Altenheimen.
- Bessere Verkehrsregelung durch bauliche Maßnahmen für Holund Bringverkehre an Schulen z.B. mit der Einrichtung von "Kiss and Go Zonen".
- Zielgerichtete Geschwindigkeitsreduzierungen in bewohnten Straßen und anderen Bereichen mit hohem Sicherheitsbedarf.
- Schilderwald reduzieren: Überprüfung und Reduktion unnötiger Verkehrszeichen um mehr Übersichtlichkeit zu schaffen.
- E-Scooter regulieren: E-Scooter sollen nur noch an definierten Flächen in der Innenstadt abgestellt werden dürfen.
- Baustellenmanagement: Nutzung von Digitalisierung für ein intelligentes Baustellenmanagement, das den Verkehrsfluss verbessert und Staus minimiert.
5. Motorisierter Individualverkehr
- Erhalt der individuellen Mobilität:
- Sicherstellung, dass Familien, Senioren, Pendler und Handwerker weiterhin flexibel und effizient mobil bleiben können.
- Bereitstellung von Parkmöglichkeiten für Handwerker, Sozial- und Lieferdienste, um Wildparken zu vermeiden.
- Intelligentes Parkplatzmanagement: Nutzung smarter Technologien, um Parksuchverkehr zu minimieren.
- Straßennetz erhalten und verbessern: Erhalt und Verbesserung des Straßennetzes, um den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden.
- Ladeinfrastruktur für E-Mobilität: Ausbau flächendeckender Ladestationen in allen Stadtteilen. Gewerbe und Privatpersonen sollen durch Beratungsangebote unterstützt werden.
6. kommunale Straßenverkehres-Infrastruktur leistungsfähig ausbauen und erhalten
- Bei insgesamt weiter steigenden Verkehrsmengen wird die Straße auch zukünftig der mit Abstand wichtigste Verkehrsträger für die Mobilität von Personen und Gütern bleiben. Eine leistungsfähige (Straßen-) Infrastruktur wird entsprechend auch künftig maßgebliche Grundlage für eine arbeitsteilige und vernetzte Wirtschaft sein. Dabei müssen die Funktionalität und der Zustand des Verkehrsträgers Straße auch künftig hohen Ansprüchen genügen und bedarfsgerecht ausgebaut sein. Die Qualität – insbesondere in Bezug auf den Zustand des Straßenbelags auf kommunalen Straßen – ist durchgehend in einem anforderungsgerechten Zustand zu halten. Auch die Vernetzung mit dem Bundes- und Landstraßen-Netz ist unverzichtbar. Wichtig in diesem Zusammenhang ist ebenfalls die kritische Brückeninfrastruktur.
- Aufgrund des maroden Zustandes ist die Josef-Kardinal-Frings-Brücke nicht für den Schwerlastverkehr (7,5to) nutzbar. Ein Ersatzneubau im Bereich der Josef-Kardinal-Frings-Brücke muss schnellstmöglich angegangen und realisiert werden. Gleichzeitig gilt es die eingeschränkte Nutzbarkeit der Bestandsbrücke sicherzustellen.
- Ferner auch lokale Ertüchtigungsprojekte, wie die Römerbrücke im Neusser Norden oder die Schaffung der AS Delrath in Allerheiligen.
- Das 5G Mobilfunknetz weist in Neuss (Süden) weiterhin deutliche Lücken auf. Mindestens entlang der Hauptverkehrsadern und des überörtlichen Verkehrsnetzes ist eine flächendeckende Anhebung des Standards erforderlich.
7. Nachhaltigkeit und Lebensqualität
- Verkehrsemissionen reduzieren: Minimierung verkehrsbedingter Emissionen durch Förderung des Radverkehrs, des ÖPNV und alternativer Antriebe.
- Digitale Verkehrssteuerung: Intelligente Ampelsysteme und KI-basierte Verkehrsmanagementlösungen, die den Verkehrsfluss für alle Verkehrsträger optimieren.
- Zusammenarbeit stärken: Förderung interkommunaler Mobilitätsprojekte und regelmäßiger Mobilitätsgipfel, um Bürger und lokale Akteure in die Planungen einzubeziehen.
- Intelligente Mobilitätsangebote: Entwicklung smarter Lösungen, die Städte entlasten und eine nachhaltige Mobilität langfristig sichern.
Logistik der Zukunft: Nachhaltige Perspektiven für Stadt und Unternehmen
Eine klimafreundliche und innovative urbane Logistik muss Versorgungssicherheit für Haushalte und Unternehmen gewährleisten und Emissionen sowie Verkehrsbelastungen minimieren. Dafür setzt sich die CDU Neuss ein:
- Einbindung aller Akteure, darunter Stadt- und Verkehrsplaner, Wirtschaftsbeteiligte, Einzelhandel, Handwerk sowie Bürgerinnen und Bürger, in die Gestaltung der Logistik.
- Wirtschaftsverkehre können oftmals kaum bzw. nicht von der Straße verlagert werden. Entsprechend gilt es beispielsweise über Ladezonen geordnete Be- und Entladeprozesse zu ermöglichen. Auch Citylogistikhubs am Stadtrand, Mikrodepots in städtischen Kernbereichen, Paketabholstationen, innovative Lieferkonzepte oder eine Flexibilisierung der Lieferzeiten können dazu beitragen, Logistikverkehre in Innenstädten effizient zu steuern, zu bündeln und Verkehre insgesamt zu reduzieren
- Verbesserung der gesamten Logistikprozessketten und Güterverkehrswege, beispielsweise durch Projekte wie "Erftsprung" und den Ausbau der Weissenberger Kurve zur besseren Anbindung des Hafens an das europäische Schienennetz.
- Ganzheitliche Planung von Güter- und Personenverkehren mit Blick auf urbane Infrastruktur.
- Gleichstellung von Güter- und Personenverkehr in der Stadtplanung
- Integration von Mobilitäts- und Logistikkonzepten bei allen Neubau- und Quartiersentwicklungen.
- Proaktive Planung stadtgebietsübergreifender Logistikstandorte in Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen.
- Aktive Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Flächen für Mobilitätsstationen und Hubs.
- Förderung von Innovationen wie fahrerlosen Transportsystemen, KI, Drohnen und emissionsfreien Güterverkehren.
- Schaffung von LKW-Parkplätzen in Industriegebieten zur Entlastung von Wohngebieten. Die Ladeinfrastruktur – auch für das Beladen von E-LKW – gilt es weiter bedarfsgerecht auszubauen. Entsprechende Angebote sind insbesondere innerhalb von Gewerbegebieten zu schaffen. Kommunen und Energiedienstleister müssen abgestimmt die infrastrukturellen Voraussetzungen bereitstellen
- Der Neusser Hafen ist Quell- und Zielgebietsplattform und Knotenpunkt aller Verkehre in Neuss
- Zur Stärkung des Neusser Hafens ist erforderlich: Die Umsetzung der Maßnahme "Abladeoptimierung und Fahrrinnenoptimierung des Rheins in Neuss – Stürzelberg. Aufgrund der exponierten Stellung erfordert der Hafenbereich eine resiliente, multimodale und zudem schwerlastfähige Verkehrsanbindung. Bestehende Engpässe gilt es zu beseitigen. Der Neusser Hafen ist als Wirtschaftsareal im Kontext starker Flächennutzungs-konkurrenz zu schützen. Heranrückende Wohnbebauung – insbesondere in urbaner Nähe zum Rhein – darf die Funktionalität und Leistungsfähigkeit der Häfen ebenso wenig beeinträchtigen, wie eingeschränkte Verkehrsanbindungen. Hafenflächen sind für die Bereiche Logistik und Industrie zu sichern.