SO! geht familienfreundliches Neuss
Wir orientieren uns am Leitgedanken der familienfreundlichen Stadt. Die Bedürfnisse von Kindern, Eltern und Großeltern – von der Geburt bis ins hohe Alter – sollen Grundlage des städtischen Handelns sein.
1. Wir möchten Familien ein ausreichendes, bedarfsdeckendes und gutes Betreuungsangebot machen
- In den vergangenen Jahren fehlten in Neuss hunderte Plätze in Kitas oder in der Kindertagespflege. Zurzeit gehen die Geburtenzahlen deutlich zurück, doch trotzdem muss die Stadt am Ball bleiben. Wir wollen den Rechtsanspruch der Familien auf Betreuung erfüllen.
- Dafür brauchen wir auch in Zukunft neue Kitas. Die Stadt kann dafür Grundstücke zur Verfügung stellen und muss den Bau von Kitas beschleunigen. Wir wollen, dass in Zukunft keine Kitas mehr in Containern untergebracht werden; vorhandene Container müssen durch feste Gebäude ersetzt werden.
- Egal ob in der Kita oder in der OGS: Betreuungsplätze müssen nicht nur in ausreichender Zahl, sondern auch in guter Qualität zur Verfügung stehen. Denn wir wollen keine bloße "Kinderverwahrung". Dafür wollen wir stärker bei Gewinnung und Ausbildung von pädagogischen Fachkräften unterstützen.
2. Wir schaffen attraktive Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Familien
- Kinder und Jugendliche sind im Stadtteil zuhause. Hier müssen sie gute Angebote für ihre Freizeit vorfinden – egal ob draußen oder drinnen, alleine oder mit Freunden oder im Verein oder Verband.
- Wir setzen uns für Spiel- und Bolzplätze ein. Dazu gehören kleine, wohnortnahe Spielplätze genauso wie große und attraktive Anlagen in zentraler Lage. Unsere Ziele: bessere Pflege und Sauberkeit, neue Spielgeräte und weitere Sanierungen, mehr Sonnenschutz und Bäume.
- Zusätzlich zu Kinderspielplätzen braucht Neuss mehr Open Air-Treffpunkte für Jugendliche.
- Der Stadtgarten soll durch ein Café aufgewertet werden. Die Sport- und Spielanlagen im Bürgerpark auf dem Landesgartenschau-Gelände müssen auch nach dem Jahr 2026 erhalten und gepflegt bleiben.
- Bolzplätze und andere Freizeiteinrichtungen dürfen nicht anderen Zwecken zum Opfer fallen. Dort wo Flächen für die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen wegfallen, müssen zeitnah neue geschaffen werden.
- Neuss hat viele Jugendzentren, aber es gibt immer noch "weiße Flecken" – also Stadtteile ohne Angebot, zum Beispiel in Reuschenberg. Dort wollen wir Angebote schaffen. Auch innovativen Ideen in der Jugendarbeit stehen wir offen gegenüber, zum Beispiel einem "digitalen Jugendzentrum" oder einer "Jugendwerkstatt".
- In Jugendzentren sollen junge Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Nationalität, Religion, Behinderung, sexueller Identität und Orientierung oder sonstigen Merkmalen willkommen sein.
- Wir wollen die Angebote in den Stadtteilen zielgruppen- und generationenübergreifend ausbauen. Dadurch können Räumlichkeiten und Personaleinsatz optimiert werden.
- Wir wünschen uns, dass junge Menschen in Neuss mehr Möglichkeiten zum "Ausgehen" haben, etwa für Bowling oder Billard. Solche Angebote soll die Stadt nicht selber schaffen, aber sie kann sich dafür einsetzen.
- Neuss hat eine gute Infrastruktur von Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangeboten. Sie kommt jungen Menschen selbst, aber auch allen Menschen, die mit Kindern in Kontakt sind, in allen Lebenslagen zugute. Diese wollen wir weiter ausbauen und an aktuelle Bedarfe (z.B. Medienkompetenz) anpassen.
3. Wir wollen Angebote für Kinder und Jugendliche stabil finanzieren
- Die meisten Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien werden von freien Trägern erbracht. Ihre Arbeit wollen wir durch eine auskömmliche Finanzierung sichern, u.a. durch eine Senkung von Eigenanteilen. Wichtig sind langfristige und verlässliche Lösungen, nicht nur kurzfristige und/oder krisenbezogene Hilfen.
- Zugleich braucht Neuss eine Evaluierung, Fortschreibung und Priorisierung des Angebotes hinsichtlich Bedarf, Reichweite, Effektivität.
- Neue Gewerbegebiete werden wir maßvoll in der Nähe von Autobahnauffahrten ausweisen. Daher werden wir Pläne für Gewerbeflächen südlich von Hoisten auch im Interesse der Anwohner der heute schon stark belasten Straßen K7 und L142 nicht unterstützen.
4. Wir möchten junge Menschen stärker an Entscheidungen beteiligen
Wir wollen Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben. Sie sollen ihre Bedürfnisse und Wünsche aktiv einbringen können und dadurch frühzeitig an Politik und Mitbestimmung herangeführt werden. Ein Beispiel dafür sind Kinderversammlungen in den Stadtteilen.
5. Wir schaffen familienfreundliche Stadträume.
Wir wollen, dass die Bedürfnisse von Kindern und Senioren zukünftig als zentrale Elemente in sämtlichen städtebaulichen Planungen einbezogen werden.
Wir wollen Einkaufen und Aufenthalt in der Neusser Innenstadt so attraktiv gestalten, dass es für die gesamte Familie ein entspanntes und sicheres Erlebnis wird. Dazu wollen wir kleine Spielangebote schaffen, vielleicht sogar kleinkindergerechte Spielplätze im Innenstadtbereich. Auch eine gute Beschilderung, anhand der sich Familien in der Stadt besonders leicht orientieren können, trägt zu einer höheren Aufenthaltsqualität bei.