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#fürneuss

CDU
Kürzungen für die Beratung ehrenamtlicher Betreuer lassen Kosten langfristig steigen

Sinnloser Kahlschlag der SPD-Regierung im Sozialbereich

26. November 2002 3 Minuten Lesezeit
Arbeitskreis Familie

Auf Einladung des Neusser Landtagsabgeordneten Heinz Sahnen MdL diskutierten die Mitglieder des Arbeitskreises Familie der CDU Neuss jetzt mit Vertretern der Neusser Wohlfahrtsverbände. Thema waren die Kürzungspläne der rot-grünen Landesregierung im Sozialhaushalt. Der von Tobias Goldkamp und der stellvertretenden Parteivorsitzenden Stephanie Wellens geleitete Arbeitskreis beschäftigte sich mit den konkreten Auswirkungen auf Neuss. Als Expertin hatte sich Regina van Dinther MdL dem Neusser Arbeitskreis zur Verfügung gestellt. Sie ist Stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Landesvorsitzende der Frauen-Union und neu gewähltes Mitglied des CDU-Bundesvorstands. Van Dinther informierte über den aktuellen Stand der rot-grünen Streichliste.

Danach sollen beispielsweise die Mittel für die Aus- und Weiterbildung ehrenamtlicher Betreuer in Neuss komplett wegfallen. Derzeit werden in Neuss 1897 hilfsbedürftige Menschen bei der Besorgung ihrer Angelegenheiten durch rechtliche Betreuer unterstützt. 938 Betreuer verrichten ihre schwierige Arbeit ehrenamtlich. „Ehrenamtliche Betreuer sind wegen häufiger juristischer Fragen im Rahmen ihrer Betreuungsarbeit auf ständige Unterstützung und Beratung angewiesen.“ berichteten Chris Bongartz, Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) in Neuss, und Franz Esser, Geschäftsführer des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) in Neuss. Dramatische Konsequenz: „Vielen von ihnen wird nach dieser Streichung nichts anderes übrig bleiben, als sich aus der Betreuungsarbeit zurückzuziehen.“ Es sei zu befürchten, dass das gewachsene und ausbaufähige Netzwerk ehrenamtlicher Betreuung komplett wegfalle. Die Betreuungen müssten dann von teuren, hauptamtlichen Mitarbeitern übernommen werden. Tobias Goldkamp unterstützt die Kritik der Verbände: „Angesichts der demographischen Entwicklung ist in Zukunft mit einem jährlichen Anstieg der Betreuungen in Höhe von 10 Prozent zu rechnen. Wenn das ehrenamtliche Netz von Betreuern in Neuss zusammenbricht, ist das eine Katastrophe.“ Die wenigen Euros, die man im nächsten Jahr spare, kämen dann spätestens übernächstes Jahr als explodierende Kosten zurück.

Auch Joachim Braun, Leiter des Familienforums Edith Stein, beklagte die Perspektivlosigkeit der Finanzpolitik. Die Angebote des Familienforums, die auf Schwangerschaft, Geburt und Erziehung vorbereiten, seien für viele junge Eltern ein wertvoller „geschützter Raum“. Die Streichliste des Landes will allein die Zuschüsse an freie Träger in diesem Bereich um 879.900 Euro kürzen. „Vor allem die werteorientierten Angebote der freien Träger sind im Visier der rot-grünen Landesregierung“, kommentierte Heinz Sahnen. „Die meist CDU-regierten Kommunen sollen für den Bürger als Sündenbock dastehen, da sie die Kürzung der Zuschüsse weitergeben müssen.“

Stephanie Wellens fügte hinzu: „Die Streichungen sind nicht nur aus rein logischen und finanziellen Gründen völlig sinnlos. Hinter diesen Plänen muss eine Missachtung christlicher Werte vermutet werden.“ Gerade das oft nicht leichte ehrenamtliche Engagement im Bereich Betreuung basiere auf christlicher Nächstenliebe und müsse daher jede mögliche Unterstützung finden. Für Wellens deutliches Zeichen des Werteverlustes der politischen Entscheidungsträger: „Viele Mitglieder der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung haben bei ihrer Vereidigung auf die Formel ‚So wahr mir Gott helfe!’ verzichtet – auch Ministerpräsident Peer Steinbrück.“