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#fürneuss

CDU
Neusser Stadtverordnete begrüßt CDU-Vorschlag zur Handwerksreform

Richtig verstandene Deregulierung, nicht Dequalifizierung muss Ziel sein

18. August 2003 2 Minuten Lesezeit

„Die CDU NRW hat trotz sommerliche Superhitze kühlen Sachverstand gewiesen und das Handwerk in einer schwierigen Lage nachhaltig unterstützt“, freut sich Stadtverordnete Stephanie Wellens - auch für das Neusser Handwerk - über den aktuellen Kompromissvorschlag der CDU-Landtagsfraktion zur Novellierung der Handwerksordnung: „Die Motivation der Bundesregierung zur Abschaffung der Mehrheit aller Meisterberufe habe ich immer als unsinnig empfunden. Den derzeitigen Verlust an Unternehmen und Arbeitsplätzen im Handwerk mit ‚zünftischer Marktabschottung‘ zu begründen, halte ich für falsch. Dieser Verlust ist eindeutig auf die schlechte Konjunktur, zu hohe Steuern und überzogene Lohnnebenkosten zurückzuführen.

Weiterhin hält sie die Initiative der Bundesregierung für überzogen, Gesellen im Handwerk nach zehn Jahren Berufspraxis grundsätzlich die Selbstständigkeit zu erlauben. Falsch verstandene Deregulierung führe nur zu einer Dequalifizierung und Destabilisierung des Wirtschaftszweiges. „Unternehmerische Verantwortung muss auf soliden betriebswirtschaftlichen Kenntnissen beruhen“, erläutert Wellens. „Wenn Gesellen neben einer zehnjährigen Berufspraxis auch hier ihr Wissen im Rahmen einer Prüfung beweisen, soll ihnen nach dem Motto ‚Wer kann, der darf‘ der Weg in die Selbstständigkeit nicht verwehrt werden.“ Handwerksunternehmen zeigten – nicht zuletzt aufgrund der umfassenden Qualifikation ihrer Meister – eine vergleichsweise hohe Stabilität am Markt.

Auch in der Frage, welche Handwerksberufe weiterhin Meisterberufe bleiben sollten, rudere die Bundesregierung inzwischen zurück. Hier müsse unbedingt die Ausbildungsleistung als Kriterium berücksichtigt werden. „Das Handwerk ist der Ausbilder der Nation – und soll es auch bleiben. Die Abschaffung des Großen Befähigungsnachweises für die Mehrheit der handwerklichen Berufe hätte langfristig den Verlust von Millionen von Ausbildungsplätzen bedeutet. Damit wäre für viele Jugendliche die berufliche Zukunft im Bereich der gewerblich-technischen Berufe zerstört worden“, so Wellens.