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#fürneuss

CDU
Landesregierung plant Abbau von Lehrerstellen

Muttersprachlicher Unterricht muss erhalten bleiben

18. November 2002 2 Minuten Lesezeit

Mit großem Entsetzen mussten die Mitlieder des Sozialausschusses der Stadt Neuss in der jüngsten Sitzung erfahren, dass die Landesregierung ab dem Jahr 2003 insgesamt 450 Lehrerstellen für den Muttersprachlichen Unterricht streichen will. „Das bedeutet, dass in NRW jede dritte Stelle wegfällt“, so die schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion Ursula von Nollendorf. Im Kreis Neuss arbeiten derzeit 38 Lehrkräfte für 14 Sprachen im Muttersprachlichen Unterricht. Die angedachte Reduzierung auf rund 25 Stellen wird für die betroffenen Kinder gravierende Folgen haben. Durch die Reduzierung oder gar den Wegfall dieses Unterrichts wird eine wichtige Basis auch für das Erlernen der deutschen Sprache bzw. jede weiteren Sprache zerstört.

„Das Erlernen einer fremden Sprache ist ohne fundierte Kenntnisse der Muttersprache nicht möglich, da diese die Basis und Vergleichbarkeit für einen grammatikalischen richtigen Satzaufbau bildet“ so die Vorsitzende des Sozialschusses Anna Maria Holt. „Nur so können Misserfolge in der Schule reduziert werden“, lautet die entsprechende Schlussfolgerung.

„Es stößt auf völliges Unverständnis, wie kurzfristig und ohne großes Federlesen ein weiterer, wichtiger Baustein in unserer Schullandschaft zerstört wird“, bringt von Nollendorf auch für die betroffenen ausländischen Mitbürger zum Ausdruck. Auf der einen Seite initiiert die Landesregierung Sprachförderung für ausländische Kinder schon ab dem Kindergarten, die sie aber hauptsächlich den Kommunen aufbürdet, andererseits kappt sie heimlich still und leise unser in unserer Stadt bisher vorbildliches System des Muttersprachlichen Unterrichts. Diese Maßnahme wirkt den Bemühungen zur Verbesserung der Schulerfolge von Migrantenkindern entgegen.

Die beiden CDU-Ratsfrauen von Nollendorf und Holt richten einen dringenden Appell an die Landesregierung, die Umsetzung dieser Reduzierung zu überdenken, um gegenüber den von dieser Maßnahme betroffenen Kindern ein deutliches Signal einer verantwortungsbewussten Bildungspolitik zu setzen.