Zum Inhalt springen

#fürneuss

CDU

Gymnasien nicht gefährden – Keine schulpolitischen Schnellschüsse!

26. April 2013 2 Minuten Lesezeit

Als „gefährlichen Schnellschuss“ bezeichnet der schulpolitische Sprecher der CDU, Andreas Hamacher, den jüngsten Vorstoß aus dem Rathaus und von Rot-Grün, in Neuss eine vierte Gesamtschule etablieren zu wollen. „Wer mit einer vierten Gesamtschule jongliert, läuft Gefahr, den Neusser Schuldfrieden nachhaltig zu stören“, so Hamacher.

Hamacher fordert in diesem Zusammenhang mehr Transparenz in der schulpolitischen Diskussion: „Wer eine vierte Gesamtschule fordert, muss auch klar sagen, welches Gymnasium oder welche andere Gesamtschule er dafür gefährden möchte. Persönlich sehe ich die Gefahr, dass ein Gymnasium einer vierten Gesamtschule zum Opfer fiele. Genau das entspricht jedoch nicht meinen Vorstellungen einer nachhaltigen Schulpolitik“, erklärt der schulpolitische Sprecher der Union weiter.

Kern seiner Kritik am jüngsten Vorstoß ist dabei der Umstand, dass Gesamtschulen zwingend mit einer eigenen Oberstufe ausgestattet werden müssen. Hierbei handele es sich gewissermaßen um einen „Webfehler“ der rot-grünen Landesregierung. In Neuss seien jedoch ausreichende Oberstufenplätze vorhanden. Hinzu kämen in den nächsten Jahren pro Jahrgang noch 60 weitere Oberstufenplätze an der Gesamtschule in der Nordstadt, die bislang noch keine eigene Oberstufe gebildet habe, da sie von unten nach oben wachse. Mit einer vierten Gesamtschule würde diese Zahl auf 120 zusätzliche Plätze pro Jahrgang anwachsen und damit Gymnasien oder andere Gesamtschulen in ihrer Existenz gefährden.

„Wer sich auf den Elternwillen beruft, der darf nicht nur auf die laute Minderheit hören, sondern muss auch die Interessen der schweigenden Mehrheit in seine Überlegungen einbeziehen. Es geht in der Schulpolitik nicht darum, irgendjemandem ein ideologisches Denkmal zu setzen, sondern darum, bestmögliche Voraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler in Neuss zu schaffen. Die Schließung eines Gymnasiums ist hier sicherlich verfehlt.“

„Wir müssen zu einem besonnenen Dialog zurückfinden. Daher werden wir in den nächsten Wochen Gespräche zwischen Partei und Fraktion organisieren, um in einen intensiven Gedankenaustausch zu den anstehenden schulpolitischen Fragen einzusteigen. Persönlich könnte ich mir gut vorstellen, über die Errichtung einer weiteren Sekundarschule oder die Erhöhung der Zügigkeiten an bestehenden Gesamtschulen nachzudenken. Hierin könnte ein Königsweg gesehen werden, der den Interessen möglichst aller Eltern und nicht nur einer bestimmten Auswahl gerecht wird“, so Hamacher abschließend.