CDU: Mehr Geld für Tagesmütter und -väter
17. November 2021, 3 Minuten Lesezeit
Tagesmütter und -väter sollen in Zukunft für ihre Arbeit mehr Geld bekommen. Dafür setzt die CDU sich ein. Sie möchte allen Tageseltern, die über das Jugendamt vermittelt werden, einen Corona-Ausgleich zahlen und außerdem die Stundensätze erhöhen.
„Tagesmütter und Tagesväter leisten eine sehr wertvolle Arbeit. Sie betreuen in Neuss rund 500 Kinder und sorgen dafür, dass deren Eltern Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Damit sind Tagespflegepersonen ein ganz wichtiger Beitrag zu einer familienfreundlichen Stadt“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Thomas Kaumanns (CDU). Seine Fraktion will deshalb die Arbeitsbedingungen in der Kindertagespflege verbessern.
Während der Corona-Pandemie mussten Tagesmütter und -väter Extrakosten bewältigen, zum Beispiel für Hygiene- und Desinfektionsmittel. Anders als das Personal in Kitas oder Offenen Ganztagsschulen profitieren sie jedoch nicht von tariflichen Bonuszahlungen. Sie sollen nun pro Kind 100 Euro als Ausgleich und auch als Zeichen der Wertschätzung bekommen. Das Geld soll pauschal und ohne Nachweis ausgezahlt werden.
Unabhängig davon sollen Tagesmütter und -väter in Zukunft mehr Geld bekommen.
Tagesmütter und -väter erhalten vom Jugendamt eine Geldzahlung, deren konkrete Höhe sich nach der Anzahl der betreuten Kinder, der Anzahl der Betreuungsstunden und der persönlichen Qualifikation richtet. Der Betrag ist aufgesplittet in eine Pauschale zur Erstattung von Sachkosten und einen Betrag zur Anerkennung der Betreuungsleistung („Lohn“).
Mit der Einführung des neuen Kinderbildungsgesetzes im Jahr 2020 wurde eine jährliche Steigerung der Anerkennungsleistungen eingeführt. Erstmals hängt ihre Höhe nicht mehr von politischen Einzelentscheidungen der Kommunen ab, sondern ist landesgesetzlich gesetzlich festgeschrieben und somit garantiert.
Die Neusser Interessengemeinschaft Kindertagespflege wünscht sich darüber hinaus eine Erhöhung des Sachkostenanteils. Dessen Höhe (1,59 Euro) wurde zuletzt vor sechs Jahren festgelegt, die Inflation und allgemeine Preissteigerung wurden seitdem nicht berücksichtigt. Faktisch führt das dazu, dass die Entlohnung von Tagesmüttern und -vätern sinkt. Der Betrag soll nun, wie von der Verwaltung als adäquate Höhe berechnet, auf 1,83 Euro steigen.
„Eine angemessene Bezahlung von Tagesmüttern und -vätern ist die Grundvoraussetzung dafür, dass diese Berufstätigkeit attraktiv bleibt und dass die Stadt Neuss auch in Zukunft ausreichend viele Interessierte für diese Aufgabe findet. Eine Bezahlung ist nur dann angemessen, wenn Berufstätige ihre Kosten decken können und ein Auskommen haben“, sagt Thomas Kaumanns. Die CDU-Fraktion will für das kommende Jahr Geld im Haushalt bereitstellen, um diese Leistungen zu erhöhen.