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Anwohnerparken im Dreikönigenviertel:
CDU fordert faire Regeln

20. Februar 2025, 3 Minuten Lesezeit

Michael Ritters und Thomas Kaumanns.

Im Dreikönigenviertel will die Stadt Anwohnerparken einführen – als erster Stadtteil außerhalb der Innenstadt. Grund dafür ist die große Parkplatznot. Ein Jahr lang will die Stadt schauen, ob Anwohnerparken dagegen hilft.

Das Prinzip: Anwohner müssen einen Parkausweis kaufen und dürfen unbeschränkt parken – wenn sie denn einen Platz finden. Auswärtige dürfen das werktags von 7-19 Uhr nur eingeschränkt.

Die CDU stimmt dem Vorhaben zu, fordert aber nach vielen Gesprächen mit Anwohnern Änderungen:

Versuch mit offenem Ausgang – Anwohner sollen entscheiden

Für die CDU ist es ein Versuch mit offenem Ausgang. „Beim sogenannten Verkehrsversuch auf der Sebastianusstraße wollten SPD und Grüne nur ihre eigenen Vorstellungen durchdrücken – ohne Rücksicht auf Anwohner, Händler und Verkehrsteilnehmer. Das machen wir nicht noch einmal mit“, sagt Michael Ritters, Betreuer des Bezirks Obererft/Meertal.

Über Erfolg und Fortsetzung sollen die Anwohner entscheiden, und zwar per Befragung. So will die CDU möglichst viele Erfahrungen und Stimmen einholen. Das war nämlich der Stadt mit einer Infoveranstaltung im Herbst nicht gelungen. Dort waren nur rund 100 von ca. 7.000 Einwohnern des Viertels gekommen – nicht einmal zwei Prozent.

Keine Abzocke durch hohe Gebühren

Schon jetzt fordert die CDU faire Preise nach dem Probejahr. „Viele erinnern sich, dass SPD und Grüne 360 Euro für einen Anwohnerparkausweis verlangt haben. Und sie befürchten, nach der preiswerten Testphase abgezockt zu werden“, sagt Thomas Kaumanns, Stadtverordneter für das Dreikönigenviertel. Sein Versprechen: „Fünf Euro im Monat sind für uns die Schmerzgrenze!“

Flexible Regeln für Besucher

Besucher können zunächst mit Parkscheibe kostenlos parken; die Dauer will die CDU von zwei auf drei Stunden erhöhen. Und auch auf lange Sicht fordert sie eine faire Lösung für Autofahrer von außerhalb: „Wenn die Enkel ihre Oma besuchen, kann es nicht sein, dass der Papa einen teuren Parkschein ziehen muss“, so Kaumanns.

Alle Parkplätze erhalten

Die CDU will alle Parkplätze erhalten. Zuletzt hatte die Stadt – auch im Dreikönigenviertel – Autoparkplätze künstlich vernichtet, etwa durch Fahrradständer, E-Ladesäulen oder Bäume. Ritters: „Ein Versuch ist nur sinnvoll, wenn die Bedingungen gleich bleiben.“

Mehr Parkraum schaffen

Ein Problem kann das Anwohnerparken nicht lösen: die Parkplatznot abends und am Wochenende. Darum macht die CDU weitere Vorschläge:

  • Lehrerparkplätze außerhalb der Schulzeiten nutzen

  • Supermarktparkplätze abends an Anwohner vermieten (wie beim Düsseldorfer „Feierabend-Parken“)

  • eine Quartiersgarage bauen – eine Idee, die seit Jahren diskutiert, aber nie umgesetzt wurde.

Nur wenn es auf lange Sicht mehr Parkplätze abseits der Straßen gibt, wird nämlich das möglich, was sich viele Anwohner wünschen: Weniger Autos am Straßenrand, stattdessen mehr Platz für Fußgänger oder sogar zusätzliche Bäume und kleine Blumenwiesen.

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