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#fürneuss

CDU
Sorgen der Elternschaft müssen Berücksichtigung finden. Keine voreiligen Beschlüsse angesichts unklarer schulpolitischer Entwicklung auf Landesebene

CDU besuchte Schulen in der Nordstadt

2. September 2010 2 Minuten Lesezeit

„Wir hielten es für wichtig, die Sorgen und Nöte der Schulen im persönlichen Gespräch zu erfahren“, erläutern Karl Heinz Baum, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und Stephanie Wellens, Vorsitzende des Schulausschusses, ihre Besuche in der Christian-Wierstraet-Realschule, der Mildred-Scheel-Realschule sowie der Ganztagshauptschule Weißenberg in der vergangenen Woche. Die Neusser Schulverwaltung plant, diese Schulen bei der Errichtung einer dritten Gesamtschule in der Nordstadt auslaufen zu lassen.

„Folgten wir dieser Planung, so würde sich die Schullandschaft im Neusser Norden entscheidend verändern. In diesem großen Stadtteil mit rund 40.000 Einwohnern stünde dann zukünftig keine Haupt- und keine Realschule mehr zur Verfügung“, analysiert Baum die Folgen dieser schulpolitischen Neuorganisation. „Sicher könnten die Schülergruppen, deren Eltern heute die Haupt- oder Realschule wählen, dann in der möglichen dritten Gesamtschule unterrichtet werden und dort dieselben Schulabschlüsse erreichen“, fügt Stephanie Wellens hinzu, „wir wollen und müssen aber auch die Sorgen der Eltern an diesen Schulen berücksichtigen und in unsere Überlegungen einbeziehen.“ An den heute bestehenden Schulen müssen die Schüler ihren Abschluss noch machen können.

Darüber hinaus sei die derzeitige schulpolitische Lage auf Landesebene alles andere als klar, so die grundsätzlichen Bedenken des CDU-Fraktionsvorsitzenden. Die neue rot-grüne Landesregierung plane die Errichtung von Gemeinschaftsschulen, in denen die Kinder ab der fünften bis zur siebten Klasse gemeinsam und von der achten bis zur zehnten Klasse in verschiedenen Zweigen unterrichtet werden sollen. Dies bedeute möglicherweise das Ende der Gymnasien, die dann nur mehr auf zwei Jahrgangsstufen in der Oberstufe reduziert würden, so Stephanie Wellens.

„Ob angesichts dieser Entwicklung die Gesamtschule eine auf lange Sicht sichere Alternative bildet, ist bislang völlig unklar. Hierzu hat sich die neue Landesregierung bisher noch nicht geäußert. Bevor wir eine so grundsätzliche Entscheidung wie die zur Errichtung eine dritten Gesamtschule fällen, müssen die schulpolitischen Rahmenbedingungen von Seiten der Landesregierung klar definiert werden“, fordert Karl Heinz Baum abschließend.