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CDU: Alle Kinder sollen ein Instrument lernen

17. Februar 2025, 2 Minuten Lesezeit

Foto: Pixabay

Der Donnerstagabend ist bei Thomas Kaumanns für die Orchesterprobe reserviert. Seit der CDU-Stadtverordnete nach rund 20-jähriger Pause seine Trompete entstaubt und sich einem Musikverein angeschlossen hat, gehört ein Abend in der Woche der Musik. „Handy aus und drei Stunden nur Musik – das genieße ich als Ausgleich zu Arbeit und Alltag“, so Kaumanns. Auch Konzerte und Auftritte bei Schützenfesten bereiten ihm Freude.

Musizieren ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsbildung. Musik verbessert die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen, die Sprache bei kleinen Kindern und auch die Fähigkeit, sich emotional auszudrücken oder kreativ zu sein. Das Spiel in einem Ensemble oder Orchester hilft jungen Menschen, soziale Fähigkeiten auszubilden.

Deshalb ist für die CDU in Neuss klar: Alle Kinder sollen ein Instrument lernen können. Doch die Kapazität der städtischen Musikschule reicht dafür nicht aus. Allein im laufenden Jahr stehen rund 250 junge Menschen auf der Warteliste, haben keinen Platz bekommen. Dazu gehörten im Herbst etwa 71 Kinder, die gerne Klavier lernen würden, 20 Kinder, sie Gesangsunterricht nehmen möchten, und 13 Kinder, die Schlagzeug spielen möchten.

Die CDU konnte für die Kinder einen ersten Erfolg erzielen, indem die Kapazität der Musikschule jetzt erhöht wird. Ab diesem Jahr wird das Personal um zwei Lehrkräfte aufgestockt. Einige weitere Ideen will die Stadtverwaltung wiederum nicht umsetzen, wie zum Beispiel die stundenweise Reaktivierung von Lehrkräften im Ruhestand, bei selten nachgefragten Instrumenten ein „Job-Sharing“ mit Musikschulen benachbarter Städte oder die Einrichtung einer Musikunterrichtsbörse („Flohmarkt“) zur Vermittlung an private Lehrkräfte, wenn einzelne Instrumente oder Fächer an der städtischen Musikschule ausgebucht sind.

„Die Neusser Musikschule ist ein Erfolgsmodell“, sagt Kaumanns, der einst selbst dort Schüler war. „Wir wollen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche in den Genuss einer musikalischen Ausbildung kommen können.“ Und zwar ohne Wartezeit, denn wenn eine Zusage ein oder zwei Jahre auf sich warten lässt, hat mancher das Interesse an der Musik schon wieder verloren.

Übrigens: Ein Großteil der Musikschulkosten wird durch Landesmittel und Teilnahmegebühren refinanziert, nur einen Teil muss die Stadt aufbringen.