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#fürneuss

CDU
CDU-Fraktion wird Neusser Modell vorlegen

Betreuungsangebote sicherstellen

15. April 2002 3 Minuten Lesezeit

Die Betreuungssituation für Kinder an den Neusser Grundschulen bietet ab dem nächsten Schuljahr Anlaß zur Sorge und stellt die bisher erbrachten Leistungen der Stadt Neuss in Frage. Dies konstatiert Sozialausschußvorsitzende Anna-Maria Holt (CDU). „Wir verstehen die Sorgen der berufstätigen und alleinerziehenden Mütter und setzen uns dafür ein, dass das Betreuungsangebot an Neusser Grundschulen auch in Zukunft erhalten bleiben kann“, erklärt die CDU-Ratsfrau. Sie bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass an einigen Grundschulen dieses Angebot nach dem eigentlichen Unterricht nicht mehr gesichert sei. Die Gründe für die Unsicherheit und Rückwärtsentwicklung liegen auf dem Tisch: Das Land Nordrhein-Westfalen hat Geldmittel für diese Maßnahme gestrichen. So wird der Caritasverband sein Engagement einstellen müssen.

„Nur noch das ehrenamtliche Angebot kann aufrecht erhalten bleiben, und wir haben alles getan, was zur Einrichtung und Aufrechterhaltung solcher Stellen notwendig ist“, bedauert auch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hermann-Josef Baaken. „Wenn man die Ergebnisse der PISA-Studie ernst nimmt, dann kann man derartige Betreuungsmodelle nicht streichen“, warnt der CDU-Ratsherr. Baaken weiter: „Es ist doch widersinnig, dass Land und Bund die Familien- und Bildungspolitik zwar vorantreiben wollen, gleichzeitig aber bereits in der Betreuung von Kindern die Saat der späteren Ernte zerstört.

CDU-Ratsfrau Waltraud Beyen drängt aus ihrer Erfahrung in Derikum zum Handeln und stellt einen Antrag in Aussicht, der nicht nur für Derikum, sondern für alle Grundschulen eine Lösung bedeuten könnte. Die Fraktion bereitet das Thema jetzt vor. Baaken: „Der Erziehungsauftrag der Eltern und die ergänzende Arbeit der öffentlichen Institutionen müssen neu definiert werden. Daraus leiten sich die notwendigen Angebote nach einem „Neusser Modell“ ab, der den Begriff „Soziale Großstadt“ wieder mehr mit Leben füllt“ Man müsse jedoch auch die Synergieeffekte zu Sportvereinen, dem ehrenamtlichen Engagement von Jugendlichen außerhalb der Schulen und weitere Ganztagsangebote in den Schulen sinnvoll verknüpfen, meint Waltraud Beyen. Und Ratsfrau Holt ergänzt: „Wir werden von der Stadtverwaltung fordern, für die Grundschulen einen einheitlichen Standard und ein praktikables Organisationsmodell zu erarbeiten.“ Dazu sei qualifiziertes Personal, dass vom Land finanziert werden müsse, eine zwingende Bedingung. Denn gerade in einer Zeit, in der Erziehungsaufgaben immer stärker von der Familie auf die Schule übergingen, könnten nur fachkundige Mitarbeiter die Betreuung der Kinder und Jugendlichen übernehmen. „Natürlich muss auch das Lehrpersonal in die Arbeit und konzeptionellen Überlegungen am jeweiligen Schulort eingebunden werden und mit den Fachkräften zusammenarbeiten.“