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CDU
Stadtparteitag

CDU setzt Weichen für eine „Familienstadt mit Zukunft“

27. Oktober 2008 3 Minuten Lesezeit

stadtparteitag_2510081komprimiert.
v.l.n.r.: Sabine Hustedt, Anna Maria Holt, Prof. Dr. Susanne Tiemann, Dr. Jörg Geerlings, Beate Pricking

„Sie sind so aktuell, wie nur möglich“, attestierte Professorin Susanne Tiemann von der Katholischen Hochschule NRW den Mitgliedern der CDU Neuss auf ihrem jüngsten Stadtparteitag. Das Thema „Familie – investieren in die Zukunft“ wurde am Samstag im Marienhaus in den Focus gerückt und „das in einer Phase in der Familienpolitik gerade eine Renaissance erlebt“, sagte Gastrednerin Tiemann. Nach einer Einführung durch den Parteivorsitzenden Dr. Jörg Geerlings diskutierten Parteimitglieder, Vertreter von Schulen, Verbänden und der Verwaltung über drei verschiedene Aspekte der modernen Familienpolitik.

„Bildung beginnt mit der Geburt“, sagte Anna Maria Holt, Vorsitzende des Sozialausschusses für Familie im Neusser Stadtrat. „Gefördert werden müssen die individuellen Fähigkeiten eines jeden Kindes, auch die der Hochbegabten.“ Gemeinsam mit Sozialdezernent Peter Söhngen und Schulamtsdirektorin Annegret Schulte diskutierten Parteimitglieder und Bürger über die Entwicklung von Strategien für eine frühkindliche Förderung. „Die Qualifizierung von Erziehern im Kindergartenbereich sollte optimal gefördert und deren gute Arbeit auch entsprechend entlohnt werden“, sagte Holt und formulierte damit gleichzeitig das erste Ziel des Stadtparteitages „Familie“. Zudem müsse es möglich sein, dass jedes Kind in Neuss die Möglichkeit erhalte, einen Schulabschluss zu erreichen sowie eine Lehrstelle zu bekommen. Die Frühförderung in Spiel- und Lerngruppen für Kinder unter drei Jahren soll zudem sukzessive in der Stadt ausgebaut werden.

Die „Balance zwischen Familie und Beruf“ wurde in einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Beate Pricking diskutiert. „Sie ist ein wichtiger Standortfaktor, damit Neuss für Familien attraktiv ist und bleibt“, sagte die Kreistagsabgeordnete. So solle die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Agentur für Arbeit künftig eine familienfreundliche Arbeitskultur schaffen und „qualifizierte Betreuungsangebote in Kooperation mit öffentlichen und privaten Anbietern vermitteln“, erklärte Pricking. Flexible Öffnungszeiten von Kindertagesstätten, zum Beispiel eine Betreuung am Samstagvormittag, wären wünschenswert. 

Die Stärkung von Eltern in ihrer Erziehungskompetenz sowie die Vermittlung von Hilfsangeboten für Mütter, Väter, Alleinerziehende und deren Kinder wurden ebenfalls im Marienhaus diskutiert. Der Arbeitskreis unter Leitung von Sabine Hustedt und Thomas Kaumanns widmete sich dem Thema „Starke Eltern – Starke Familien“. „Wir benötigen niederschwellige Angebote, damit die Familien sich nicht stigmatisiert fühlen, sobald sie Hilfe benötigen und diese suchen“, sagte Franz Eßer, Geschäftsführer des Sozialdienstes Katholischer Männer. Die stellvertretende Parteivorsitzende des CDU-Stadtverbandes Neuss schlug vor, ein Gutscheinheft zu entwickeln, mit dem Eltern kostenlos Beratungsangebote in Anspruch nehmen können. „Wichtig ist uns zudem eine grundsätzliche Wertediskussion“, erläuterte Hustedt. Es solle ein Wertekatalog in Form einer Kampagne erarbeitet werden. „Gemeinsam mit Experten könnten Erziehungsziele offen diskutiert und formuliert werden.“ Eine Internetseite unter dem Motto „Familie in Neuss“ soll Eltern außerdem über Hilfsangebote informieren und ihnen die Möglichkeit geben, sich anonym Rat zu holen. „Vorstellbar sind auch ehrenamtliche Familienhelfer, die Mütter, Väter und Alleinerziehende vor und nach der Geburt begleiten. Dies könnten insbesondere ältere Menschen übernehmen, weil sie über eine gewachsene Kompetenz in Erziehungsfragen verfügen“, sagte Hustedt.

Zum Abschluss des zweiten CDU-Stadtparteitages „Familie“ zeigte sich Parteivorsitzender Dr. Jörg Geerlings zufrieden mit den Ergebnissen, die einstimmig vom Plenum verabschiedet wurden. „Die CDU Neuss zeigt sich seit vielen Jahren als programmatischer Vorreiter in Fragen der Familienpolitik. Mit der aktuellen Diskussion und den formulierten Zielen stellen wir uns den veränderten Rahmenbedingungen und setzten Weichen für eine Familienstadt mit Zukunft.“

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